14.
Januar

Traditionell lädt der Bischof von Görlitz zum Neujahresempfang nach Görlitz. Aus Neuzelle waren Schwester Lioba und Pater Simeon anwesend und begeistert von der Ansprache des Bischofs. Vor den anwesenden Vertretern aus Kirche und Welt, unter ihnen der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer, sowie der Landrat Dr. Stephan Meyer und Bürgermeister Octavian Ursu, hielt Bischof Wolfgang ein Plädoyer für den Schutz des Lebens vom Beginn (im Mutterleib) bis zum Ende. Er berief sich dabei auf die Rede Papst Benedikt XVI.´s im Bundestag. Dort sagte dieser:

Die Bedeutung der Ökologie ist inzwischen unbestritten. Wir müssen auf die Sprache der Natur hören und entsprechend antworten. Ich möchte aber nachdrücklich einen Punkt noch ansprechen, der nach wie vor weitgehend ausgeklammert wird: Es gibt auch eine Ökologie des Menschen. Auch der Mensch hat eine Natur, die er achten muss und die er nicht beliebig manipulieren kann. Der Mensch ist nicht nur sich selbst machende Freiheit. Der Mensch macht sich nicht selbst. Er ist Geist und Wille, aber er ist auch Natur, und sein Wille ist dann recht, wenn er auf die Natur hört, sie achtet und sich annimmt als der, der er ist und der sich nicht selbst gemacht hat. Gerade so und nur so vollzieht sich wahre menschliche Freiheit.

Bischof Wolfgang betonte die Position der Kirche in Bezug auf assistierten Suizid und Abtreibung: „katholische Kirche hat sich schon immer für ein gesetzliches Verbot jeglicher Form des assistierten Suizids und zugleich für eine Ausweitung der Hospizangebote und der Palliativmedizin ausgesprochen. Die Kritiker eines Verbots beharren zunehmend auf dem Wert der individuellen Autonomie am Lebensende. Als Christen betonen wir demgegenüber, dass sich das Recht auf Selbstbestimmung (das auch wir teilen) nicht auf das eigene Leben beziehen kann. Die Verfügung über seine Existenz als solche ist dem Menschen entzogen. Eine Verabsolutierung der Autonomie birgt die Gefahr in sich, die fürsorgliche Begleitung Sterbender und den Schutz der Würde der Schwächsten zu vernachlässigen.“

In Bezug auf Abtreibung betonte unser Bischof: „Es kann aus unserer Sicht keinen abgestuften Lebensschutz geben, der das eine gegen das andere Leben ausspielt. Wir möchten darum an der bisherigen Regelung des Schwangerschaftsabbruchs im Strafgesetzbuch festhalten, weil wir befürchten, dass eine andere Regelung den Schutz des ungeborenen Lebens nur schwächen kann. Es ist aus unserer Sicht in der derzeitigen Debatte darauf zu achten, „dass die Grundrechtsposition der Frau nicht der des ungeborenen Lebens übergeordnet wird. Änderungsvorschläge, die einen abgestuften verfassungsrechtlichen Lebensschutz vor der Geburt zugrunde legen, verkennen, dass das ungeborenen Leben wie das geborenen Leben zu schützen ist.“ (Stellungnahme des Kommissariats der Bischöfe – Seite 4)

Danke Herr Bischof!

Hier der Vortrag im Wortlaut:

https://www.bistum-goerlitz.de/wp-content/uploads/2024/01/Neujahrsempfang-2024.pdf

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