Unser Diakon Markus Riccabona hat am letzten Sonntag vor der Fastenzeit eine sehr schöne gereimte Predigt gehalten. Trotz der derzeit angespannten Lage in der Welt sind auch die närrischen Tage vor Aschermittwoch eine Gelegenheit, zur Seelenhygiene beizutragen. Über all dem steht freilich immer das mahnende Motto „memento mori“ – bedenke, dass du sterblich bist.
Hier der Predigttext zum Nachlesen:
Es war mir nicht ganz unbekannt,
dass man hier in diesem Land
im Fasching predigt nur in Reimen
und so möcht ich nicht versäumen
dieses heute hier zu tun.
Doch ich frage mich auch nun,
ob man angesichts der Lage
inmitten fürchterlicher Tage
überhaupt noch lachen kann.
Doch wenn wir mit Tränen dann
um Frieden beten laut zum Herrn
so hat der Chef es doch auch gern
wenn wir ein fröhlich‘ Herze haben
und nicht in Ängsten ganz verzagen.
Was soll das für ein Glaube sein,
der sich gräbt in Kummer ein?
Apostel Paulus sagt uns: Freut,
ja freut euch recht zu jeder Zeit!
Doch Freude ist nicht platter Spaß,
Freude ist doch vielmehr, was
der Glaube soll in uns bezwecken,
Gottvertrau’n in uns erwecken.
Wer allein auf Gott vertraut,
nur auf seine Liebe baut,
der muss in keiner Not verzagen,
der darf es sicherlich auch wagen,
in Pandemie und Krieg zu lachen.
Weiß er doch, dass Engel wachen
auf dem Lebensweg des Frommen.
Deshalb ist’s uns unbenommen:
der Not begegnen mit Humor.
Der Wiener macht uns dieses vor!
In meiner Heimat heißt’s famos:
Die Lage, die ist hoffnungslos,
doch ist sie niemals ernst!
Und wenn du diese Haltung lernst,
so bist du nicht mehr allzuweit
von gläubiger Gelassenheit.
Denn Furcht, die rät dir immer schlecht,
hingegen rät Humor dir recht.
Hast du Humor, wirst du den Splitter
im Aug des andren auch nicht bitter
kritisieren sondern besser
deinen Balken mit dem Messer
der Erkenntnis sicher lösen.
So gibst du keine Macht dem Bösen.
Mit Humor bist du nicht blind,
führst sicher als des Höchsten Kind
die anderen auf lichten Wegen.
Deine Früchte werden Segen,
denn Humor lässt Bäume sprießen,
in denen gute Säfte fließen.
Und zum Abschluss möcht ich’s wagen,
noch etwas zum Krieg zu sagen:
Wie oft hör ich diese Tage –
es ist eine echte Plage –
„Jetzt kann man leider nur noch beten.“
Sind die benebelt von den Feten?
Was heißt hier „nur noch“ kann man dies?
Gebet führt doch ins Paradies.
Gebet ist unsre erste Waffe!
Wer die nicht nützt, der ist ein Affe,
der erstmal andres ausprobiert
und sich fürs Beten recht geniert.
Beten ist die größte Macht!
Drum: Beten bis die Kniebank kracht!
Amen.
Foto: Zisterzienserpriorat Neuzelle
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