26.
Januar

Zum zweiten Mal wird am kommenden 31. Januar der „Sonntag des Wortes Gottes“ gefeiert. Papst Franziskus hat am 30. September 2019, dem Gedenktag des heiligen Hieronymus, im Motu proprio „Aperuit illis“ den 3. Sonntag im Jahreskreis in besonderer Weise dem Wort Gottes gewidmet (in Deutschland wegen des traditionellen Bibelsonntags der letzte Sonntag im Januar!). Hieronymus, der die Bibel ins Lateinische übersetzt hatte, hatte gesagt: „Die Schrift nicht kennen heißt Christus nicht kennen.“

Die Entscheidung, diesen Sonntag einzurichten, sei als Antwort auf zahlreiche Anfragen Gläubiger zu verstehen, erläuterte Franziskus in seinem Dokument: „Auf besondere Weise einen Sonntag des Kirchenjahres dem Wort Gottes zu widmen, ermöglicht es vor allem, dass die Kirche die Handlung des Auferstandenen wieder erfährt, der auch uns den Schatz seines Wortes erschließt, damit wir in der Welt Verkünder dieses unerschöpflichen Reichtums sein können.“

Die Emmaus-Begegnung der Jünger mit Jesus erinnere daran, „wie untrennbar die Beziehung zwischen Heiliger Schrift und Eucharistie ist“, betont Franziskus, der in diesem Zusammenhang auch auf die dogmatische Konstitution Dei Verbum über die göttliche Offenbarung hinweist. Die Kirche, so heißt es dort, habe „die Heiligen Schriften immer verehrt wie den Herrenleib selbst, weil sie, vor allem in der heiligen Liturgie, vom Tisch des Wortes Gottes wie des Leibes Christi ohne Unterlass das Brot des Lebens nimmt und den Gläubigen reicht“ (Dei Verbum, 21).

Franziskus rief dazu auf, sich niemals an das Wort Gottes „zu gewöhnen“ Dieses rufe ständig „zur barmherzigen Liebe des Vaters“ auf und sei gleichzeitig in der Lage, „unsere Augen zu öffnen, damit wir aus dem Individualismus herauskommen, der zu Erstickung und Sterilität führt. Dazu tut es uns den Weg des Miteinanders und der Solidarität auf.“
Der dem Wort Gottes gewidmete Sonntag, so der Wunsch des Papstes, möge „im Volk Gottes die andächtige und beständige Vertrautheit mit der Heiligen Schrift wachsen lassen“, doch wichtig ist ihm in diesem Zusammenhang vor allem eines: „Der der Bibel gewidmete Tag soll nicht ,einmal im Jahr‘, sondern einmal für das ganze Jahr stattfinden.“ 

Foto: Zisterzienserpriorat Neuzelle

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