24.
Dezember

Wir Mönche aus dem Kloster Neuzelle wünschen Ihnen alle ein gesegnetes Hochfest der Geburt unseres Herrn und Erlösers Jesus Christus!

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Als Kinder Gottes dürfen wir uns damit gleichsam neben das Jesuskind in der Krippe begeben. Wir dürfen in unseren Schwachheiten auf die starke Hilfe des Christkindes und die Fürsorge unserer Mutter Maria und des Heiligen Josef vertrauen. Wenn wir uns also geistlich in die Mitte der Heiligen Familie begeben, dann sind wir unter den liebenden Augen von Maria und Josef in guter Obhut, unter mütterlicher und väterlicher Sorge, ebenso wie das kleine Kind in der Krippe. Vor allem aber haben wir den Immanuel, den Gott-mit-uns, den fleischgewordenen Ich-bin-da direkt neben uns und bei uns.

Der heilige Bernhard von Clairvaux hat in einer seiner Predigten zum Heiligabend dieses Geheimnis der Geburt eindrucksvoll betrachtet:

„Am morgigen Tag also werden wir die Majestät Gottes sehen, aber in uns, nicht in ihm selbst: Wir werden die Majestät in der Niedrigkeit sehen, die Kraft in der Schwäche, Gott im Menschen. Er selbst ist nämlich „Immanuel, das heißt: Gott mit uns.“ (Mt 1,23)
Höre es noch klarer: „Das Wort“, sagt der Evangelist, „ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt.“ (Joh 1,14) – Seit damals schließlich und immerfort „haben wir seine Herrlichkeit gesehen“, aber „die Herrlichkeit des einzigen Sohnes vom Vater“, ja, wir haben ihn gesehen „voll Gnade und Wahrheit“. Denn nicht die Herrlichkeit der Macht oder des Glanzes haben wir gesehen, sondern die Herrlichkeit der väterlichen Liebe, die Herrlichkeit der Gnade, von der der Apostel sagt: „Zum Lob der Herrlichkeit seiner Gnade.“ (Eph 1,6)

So also wird er geboren. An welchem Ort aber, glaubst du? „In Betlehem im Lande Juda.“ Es geziemt sich ja nicht, dass wir Betlehem so ohne weiteres übergehen. „Lasst uns nach Betlehem hinübergehen“ (Lk 2,15), sagen die Hirten, nicht: „Lasst uns Betlehem übergehen.“ Was bedeutet es denn, wenn es nur ein armes Dörfchen ist? Was besagt es, dass es offensichtlich das unbedeutendste Städtchen in Judäa ist? Nicht einmal das ist unpassend für den, der unseretwegen arm geworden ist, obwohl er reich ist und obwohl er der große und hochgepriesene Herr ist, ist er für uns als kleines Kind geboren worden. „Selig die Armen im Geist“, sagt er, „denn ihnen gehört das Himmelreich“ (Mt 5,3), und ebenso: „Wenn ihr nicht umkehrt und wie dieses Kind hier werdet, werdet ihr nicht in das Himmelreich eintreten.“ (Mt 18,3) Darum wählte er auch einen Stall und eine Krippe, eine Lehmhütte und Zufluchtsstätte des Viehs, damit du weißt: Dieser ist es, der den Armen aus dem Schmutz aufrichtet und Mensch und Vieh gesund macht (Ps 35,7).

Könnten doch auch wir uns als ein Betlehem im Lande Juda erweisen, so dass er uns die Gnade schenkt, in uns geboren zu werden, und wir zu hören verdienen: Euch wird die Sonne der Gerechtigkeit aufgehen, wenn ihr Gott fürchtet (Mal 4,2)!“
Bild: Theresia Ullmann – Zisterzienserpriorat Neuzelle

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